DEFINITIONEN UND INFORMATIONEN

zu Saatgut und Sorten

 

NORMALSAATGUT, STANDARDSAATGUT (ST)

Dieses erhält man, wenn Samen nach der Ernte nur gereinigt, das heißt von Ernterückständen und Fremdbesatz befreit wird, und entweder gebeizt oder ungebeizt angeboten wird. Saatgut kann nach Gewicht oder stückweise also in Korn geliefert werden.

 

PRÄZISIONSSAATGUT (PR)

Damit Saatgut in diese Kategorie fällt, muss es sehr einheitlich (also präzise) keimen. Es handelt sich also um Auslese nach der Qualität des Samens.

 

KALIBRIERTES SAATGUT (KS)

Kalibriertes Saatgut wird nach dem Durchmesser der einzelnen Körner sortiert und größenmäßig getrennt abgepackt. So wird durch exakte maschinelle Ausbringung eine gleichmäßigere Aussaat ermöglicht. (z.B. bei Radieschen, Karotten, Zwiebel). Kalibrieren ist eine Auslese nach der äußeren Form der Samen.

 

PILLIERTES SAATGUT

Beim Pillieren ist das Ziel, die Form bzw. die Größe der Saatkörner zu verändern bzw. zu vereinheitlichen. Beim Vorgang der Pillierung werden Füllstoffe auf das Samenkorn aufgebracht. Es ist möglich, die Pille bei der Herstellung auch mit Zusatzstoffen (wie bei Incru-Saat) zu versehen. Topfpillen (TP) dienen vor allem der leichteren, maschinellen Aussaat.

 

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GECOATETES/INKRUSTIERTES (Incru)

bzw. GEBEIZTES SAATGUT (treated seeds)

Das Saatgut mit einer feinen Hülle überzogen (coating = ummanteln), behält aber seine äußere Form. In diesem Mantel können Fungizide bzw. Insektizide enthalten sein. Beizung kann den Keimlingen Schutz gegenüber diversen Schadorganismen bieten. Nähere Informationen zum Umgang mit gebeiztem Saatgut finden Sie hier (Link zu safe-use)

 

GEPRIMTES, VORGEKEIMTES SAATGUT

Beim Vorgang des Primings wird der Keimprozess aktiviert, dadurch wird gleichmäßigerer und rascherer Aufgang der Saat erzielt. Der Priming-Effekt ist nur eine Zeit lang wirksam, das heißt, das Saatgut hat nur begrenzte Haltbarkeit und muß möglichst rasch gesät werden.

 

SAATBAND

Werden unbehandelte Samen zwischen zwei Schichten verrottendes Trägermaterial eingearbeitet (z.B. Papier) so spricht man, je nach der Form vom schmalen Saatband, den breiteren Saatstreifen oder den runden Saatscheiben. Der Vorteil liegt hier in den bereits richtigen Ablageabständen der Samenkörner zueinander, also Aussaat ohne lästiges Vereinzeln oder zu engen Pflanzabständen, bei denen sich die Pflänzchen in der Entwicklung gegenseitig behindern. Haupteinsatz im Bereich des Anbaus von Wurzelgemüsen wie Radieschen und Karotten im privaten Gemüsegarten.

 

BIO-SAATGUT

Die Bezeichnung Biosaatgut bezieht sich rein auf die Art der Produktion. Bio-Saatgut wird nach Bio-Richtlinien auf Bio-Betrieben erzeugt. Wir als AUSTROSAAT erzeugen ebenfalls Bio-Saatgut bei unseren in- und ausländischen Partnern in der Bio-Landwirtschaft. In Bio-Saat verfügbare Sorten sind in unseren Blätterkatalogen grün unterlegt. AUSTROSAAT Bio-Kontrollnummer:  AT-BIO-401

 

IMMUNITÄT

Die Pflanzen erleiden keinen Befall von einem bestimmten Schädling oder Krankheitserreger bzw. werden von diesem nicht infiziert.

 

RESISTENZ

Die Fähigkeit einer Pflanzensorte, Wachstum und Entwicklung des betreffenden Schädlings oder Krankheitserregers und/oder die von diesem verursachte Schädigung im Vergleich zu anfälligen Pflanzensorten unter vergleichbaren Umweltbedingungen und vergleichbarem Schädlings- und Krankheitserregerdruck zu begrenzen. Bei resistenten Sorten können bei hohem Schädlings- und Krankheitserregerdruck in gewissem Maße Krankheitssymptome oder Schädigungen auftreten. Es werden zwei Resistenzgrade definiert:

 

1)    Hohe Resistenz (HR):

Pflanzensorten, die das Wachstum und die Entwicklung des betreffenden Schädlings oder Krankheitserregers bei normalem Schädlings- oder Krankheitserregerdruck im Vergleich zu anfälligen Sorten in hohem Maße begrenzen. Diese Pflanzensorten können jedoch bei hohem Schädlings- oder Krankheitserregerdruck in gewissem Maße BefaIlssymptome oder Schädigungen aufweisen.

 

2)    Intermediäre (mittlere) Resistenz (IR):

Pflanzensorten, die das Wachstum und die Entwicklung des betreffenden Schädlings oder Krankheitserregers begrenzen, aber im Vergleich zu hoch resistenten Sorten mehr Symptome oder Schädigungen aufweisen können. Intermediäre (mittel) resistente Sorten werden immer noch weniger schwerwiegende Symptome oder Schädigungen aufweisen als anfällige Pflanzen, die unter vergleichbaren Umweltbedingungen und/oder vergleichbarem Schädlings- oder Krankheitserregerdruck angebaut werden.

 

ANFÄLLIGKEIT

Die Unfähigkeit einer Pflanzensorte, das Wachstum oder die Entwicklung eines bestimmten Schädlings oder Krankheitserregers einzuschränken.

Die Abwehrfähigkeiten von Pflanzen gegenüber Schädlingen und Krankheiten sind von Faktoren, wie z.B. Umwelteinflüssen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.), Eigenschaften der Schadorganismen und der Anfälligkeit der Kulturpflanzen selbst, abhängig. Darüber hinaus können sich Schädlinge, wie alle Organismen, weiterentwickeln oder anpassen und so neue Stämme bzw. Rassen bilden, gegen die die vorhandenen Resistenzen wirkungslos sind.

 

GENTECHNIKFREIE ZÜCHTUNG

Laut Saatgutverordnung der EU idgF dürfen nur solche Gemüse-Sorten gesetzeskonform in Verkehr gesetzt werden, die im „Gemeinsamen Sortenkatalog der EU“ eingetragen sind. Dies dient dem Schutz des Verbrauchers!

 

Damit nämlich eine Gemüsesorte in diesen Sorten-/Verkehrs-Katalog aufgenommen werden kann, muss nachgewiesen sein, dass sie nur mit traditionellen Zuchtmethoden, also ohne Einsatz von Gentechnik gezüchtet wurde.

 

Von AUSTROSAAT wird Saatgut nur von solchen Gemüse-Sorten angeboten und vertrieben die im EU-Sortenkatalog eingetragen sind bzw. der EU Norm für Saatgut entsprechen.

 

ALLGEMEINER HINWEIS:

(Sorten-, Saatgut-, Anbau- und Produktinformationen)

Vom Verkäufer erteilte Informationen (Beschreibungen, Empfehlungen und Illustrationen in Werbeäußerungen wie Websites, Katalogen und Broschüren) sind unverbindlich und basieren auf Angaben der Züchter bzw. auf Erfahrungen aus unseren unter österreichischen Kultur- und Klimabedingungen durchgeführten Versuchen. Bedingt durch die individuelle Kulturführung jedes Kultivateurs bzw. Standort- und Witterungseinflüsse kann es zu abweichenden Ergebnissen kommen. Daher muss der Käufer letztlich selbst beurteilen, ob die Produkte für den geplanten Anbau unter seinen Klima- und Kulturbedingungen geeignet sind.

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